Die wechselvolle Geschichte der St. Georgskirche eingebettet in die historischen Ereignisse
um 600 kam mit den Franken auch die Christianisierung an die Haardt, nach Wachenheim.
869 Tauschvertrag zwischen dem Bischof Gebhard I. von Speyer und dem Grafen Christian
über einen Wingert. Erstmalige Erwähnung Wachenheims
um das Jahr 1030
war das Kloster Limburg Erbauer der ersten Steinkirche in Wachenheim, die aber
mit der jetzigen Kirche nicht identisch ist.
1035 Beschenkung des Klosters Limburg bei Dürkheim mit Gütern von Wachenheim durch Kaiser Konrad II.
seit 1280 ist die Existenz einer Pfarrei urkundlich belegt, sie wird aber schon lange zuvor bestanden haben,
wenn man die früheren Verbindungen zu den Klöstern Lorsch und Weißenburg
aus dem 8. Jh. berücksichtigt.
aus dem 12. Jhdt. stammen wahrscheinlich Teile des heutigen Kirchturmes
vor 1350 datieren die ältesten Teile der heutigen Kirche. Es bestand eine Chorturmkirche.
Genauer ein Langhaus mit Turm, in dessenUntergeschoss
sich der Altarraum befand.
1362 ging die Kirche zu Wachenheim samt ihren Rechten und Einkünften an das
Prämonstratenserkloster in Kaiserslautern. Dieses errichtete östlich des Turms
einen neuen, hohen Chor. Gleichzeitig wurde wahrscheinlich die alte Sakristei
an der Nordseite des Turms abgerissen und dafür im Süden desselben wieder aufgebaut.
1440/41 Vermutlich im Zusammenhang mit dem Abriss der alten Sakristei wurde eine neue Nordkapelle errichtet.
Im Süden wurde die heutige Sakristei als kapellenartiger Anbau angefügt. Vermutlich stand darin
auch ein Altar, was aber Mittelalter keine Seltenheit war.
1556 Kurfürst Ottheinrich ordnet die offizielle Einführung der lutherischen Lehre in der Pfalz an;
23.4.1556 Ottheinrich weilt in Wachenheim, möglicherweise wurde an diesem Tag zum ersten Mal ein
lutherischer Gottesdienst in Wachenheim abgehalten.
1560 Unter Kurfürst Friedrich III wird die Pfalz in den 1560er Jahren calvinistisch
1574 Das Kloster Limburg wird aufgehoben und sein Besitz der Geistlichen Güterverwaltung in Heidelberg
unterstellt; die Wachenheimer Pfarrkirche kommt endgültig in den Besitz der Reformierten;
in dieser Zeit wurde wahrscheinlich die alte katholische Ausstattung entfernt und die Pfarrkirche
zu einem reformierten Predigtsaal umgewandelt.
1618 – 1648 Mehrfacher Konfessionswechsel durch Besatzung verschiedener Truppen,
Wiedererrichtung der reformierten Pfarrei im Verlauf des 30-jährigen Krieges.
aufgrund der Besetzung durch kath. Truppen, gab es nun wieder eine
katholische Minderheit in Wachenheim.
1674 Aufgrund von Kampfhandlungen im Umland wurde Wachenheim teilweise zerstört, die Kirche brannte aus
1685 Mit Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg übernimmt ein Katholik die pfälzische Kurwürde
1680er Jahre Wiederaufbau der Kirche
1689 Vollständige Zerstörung von Stadt und Kirche durch französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg..
1697 Der Ryckswicker Friede beendet den Pfälzischen Erbfolgekrieg.
Um 1700 Notdürftige Wiederherstellung von Chor und Ludwigskapelle;
die Ludwigskapelle dient als vorläufige Pfarrkirche
1707 Kurpfälzische Kirchenteilung: die Reformierten erhalten das Schiff,
die Katholiken den Chor mit Nebengebäuden.
1708 Am 11. Februar wurde die „Bruderschaft der Todt-Angst unseres am Creutz sterbenden Heylands
Jesu Christi zur Erlangungen eines glückseligen Sterb-Stündleins in der Pfarrkirche ad St. Georgium
zu Wachenheim aufgericht, der Neustadter Bruderschaft inkorporiert und vom
hochw. H. Pater Kuhn S.J. Superior in Neustadt, eingeführt.“
seit 1711 Wiederaufbau der Kirche.
1712/1713 Wiedererrichtung des Turms und Aufsetzen der barocken Turmhaube.
1715 Die Scheidewand zwischen Chor und Langhaus wird errichtet,
der Chor wurde flach gedeckt und erhielt einen Dachreiter.
1720/1721 An den hochgotischen Chor wurde ein kleines Chörlein zur Aufnahme des Hochaltares
angebaut; der alte Chor wurde so zum Kirchenschiff.
1723 Vorläufiger Abschluss der eigentlichen Bauarbeiten und Weihe der Kirche.
1726 Errichtung des Hochaltares als Stiftung von Alexander Dantzer;
die beiden Altarbilder stiftete Nikolaus Scherer von Kreuzenberg,
Kurpfälzischer Kriegskanzleidirektor, der sie in Mannheim in Auftrag gegeben hatte.
1727 Die Kanzel wirde errichtet, der gewundene Kanzelfuß wurde bereits
1706/1707 für die Ludwigskapelle geschaffen
1733/1735 Errichtung der Nebenaltäre.
1792 Blitzschlag in der Kirche, umfangreiche Erneuerung der Ausstattung. Alle drei Altäre waren ursprünglich
ungefasst und besaßen als Antependien in Rahmen gespannten farbigen Stoff. Die heutigen
Antependien wurden 1792 angeschafft. Im gleichen Jahr fasste man die Altäre weiß und erneuerte die Vergoldungen.
Anfang 1794 Französische Truppen plündern Wachenheim; am 2.1. wird Silber aus der Kirche gestohlen, am 11.4.
werden Bilder und Ausstattung ruiniert.
1796 Wiederherstellung der Ausstattung.
1797 Linksrheinische Gebiete fallen an Frankreich - auch Wachenheim (endgültig 1801).
1816 Nach der Niederlage Napoleons u. der Vertreibung der Franzosen kommt die Pfalz als neuer Regierungsbezirk
an Bayern.
1817 Wiedererrichtung des Bistums Speyer.
1818 Union der Lutheraner und Reformierten in der Pfalz.
1860/1861 Neubau des Langhauses
1885 schuf Sprenger ein Relief der Sixtinischen Madonna für den Hochaltar, ebenso wurde
das Bild des Heiligen Georg gegen ein zeitgenössisches Bild ausgetauscht.
19.Jhdt Umfangreiche Restaurierungen, die Gemälde der Seitenaltäre wurden durch Holzreliefs ersetzt,
die der Münchner Bildhauer Sprenger schuf, die Gemälde im Auszug der Seitenaltäre
blieben erhalten
1925 Das ursprüngliche Altargemälde wurde wieder in den Hochaltar eingesetzt,
das Kreuzgratgewölbe in der Vierung erstellt, die Emporen aufgeschlagen und
der Treppenturm als Zugang zur nördlichen Empore errichtet.
1945 Schäden durch Fliegerangriff auf Wachenheim;
21.03.1945 amerikanische Truppen rücken in Wachenheim ein.
1952/1953 Umfangreiche Restaurierung; das Holzrelief des rechten Seitenaltares wurde entfernt
und durch die 1708 entstandene Statue der Muttergottes ersetzt.
1962 das Chörlein bekommt ein neues Dach
1989 Bau der neuen katholischen Pfarrkirche Hl. Edith Stein, da die alte St.Georgskirche zu klein geworden war.
1997 Gründung des Fördervereins Alte St. Georgskirche Wachenheim e.V.